Angelsportverein Dunningen e.V.
78664 Eschbronn
Vorsitzende(r):
Herr Gerhard Jäckle
Der Angelsportverein Dunningen e.V. bewirtschaftet das Gewässer "Eschach" mit ca. 5 km Länge auf Dunninger Gemarkung.
Geschichte des ASV:
Bereits 1968 schlossen sich vier Angelsportfreunde darunter der Künstler und Bildhauer Erich Hauser zusammen, um das Pfarrwasser der Eschach, zwischen der Seedorfer- Markungsgrenze und der Einmündung des Eberbaches in die Eschach anzupachten und zu befischen. Schon 1969 wurde das Pfarrwasser wieder abgegeben, zugunsten des gemeindeeigenen Eschach- Abschnittes zwischen der B462 und der Lackendorfer- Markungsgrenze und der Anpachtung des Eberbaches. 1972 gründeten die in der Zwischenzeit 8 Mitglieder, den Angelsportverein Dunningen e.V. 1973 pachtete der Verein den sog. Junghans- Weiher am Birnberg, den in der Folge ein Mitglied in Unterpacht übernahm. Das Pfarrwasser konnte wieder ab 1974 mitbefischt werden, da der Pächter Koch Mitglied des Vereins wurde. 1983 konnte der Verein mit der Aufnahme von 7 weiteren Mitgliedern das Staatswasser auf Seedorfer- Markung zwischen Heiligenbronner- Straße und der Markungsgrenze Dunningen und das Staatswasser zwischen der Einmündung des Eberbaches und der B 462 ebenfalls anpachten. Seit dieser Zeit verfügt der ASV über die Fischrechte in der Eschach auf der gesamten Markung Dunningen. Dem Seedorfer- Fischereiverein wurde auf seiner Markung die Fischrechte übertragen.
Der ASV hat um die 20 aktive und 3 passive Mitglieder. Angler sind Individualisten, Eigenbrötler, Einzelgänger, die das Naturerlebnis suchen, keine Vereinsmeier.
Es ist die Aufgabe des ASVs die Eschach möglichst naturnah zu erhalten und nachhaltig zu bewirtschaften, damit auch künftige Generationen sich am Fischfang erfreuen können. Dazu sind häufige Beobachtungen und Untersuchungen notwendig, nicht nur des Gewässers, sondern auch seiner Umgebung.
Bei jedem Angelsportverein steht natürlich das Fischen an erster Stelle. Hegemaßnahmen und Besatzmaßnahmen sind eigentlich nur erforderlich um den vorhandenen Bestand zu erhalten und zu fördern. Diese Einsicht erschloss sich manchem Vereinsmitglied nur langsam. Aus dem Besatz mit fangreifen Regenbogenforellen in den ersten 20- Jahren des Vereins, bei dem beim Fang danach keiner “Schneider“ blieb, muss heute mit großem Zeitaufwand mit grätenreichen Weißfischen, meist Döbeln, vorlieb genommen werden. Trotzdem tummeln sich mehr als 20 verschiedene Arten in der Eschach, darunter Aal, Barsch, Brachse, Döbel, Bach- und Regenbogenforelle, Hasel, Hecht, Karpfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie und Zander, vereinzelt kommt auch die Äsche und Barbe vor. Aber auch zahlreiche streng geschützte Kleinfische, wie das Bachneunauge, die Mühlkoppe, die Elritze und der Schneider sind in der Eschach beheimatet.
Seit 2009 wird die Eschach von bis zu hundert Kormoranen heimgesucht. Die Fischbestände werden dadurch ganz erheblich dezimiert. Bis zu 500 Gramm Fisch werden durch den Kormoran pro Tag gefressen. Viele Fische werden verletzt und verenden qualvoll.
Besonders Weißfische binden große Phosphatmengen in ihren Körpern. Wird der Fischbestand nachhaltig verringert, verschlechtert sich die Wasserqualität durch ungebremstes Algenwachstum.
Die Eschach stellt eines der wenigen Gewässer in Baden- Württemberg dar, in der die Bachmuschel (unio crassus) noch in großen Beständen vorkommt. Im "Kimmichgraben" wurde die aufgeblasene Flussmuschel (unio tumidus) nachgewiesen. Für die Muscheln ist zu ihrer Entwicklung der Döbel und der Barsch als Zwischenwirt unabdingbar. Auch "Allerwelt- Fische“ wie Döbel und Barsch sind durch den Kormoranfraß in ihrem Bestand bedroht. Werden deren Bestände auf Dauer geschädigt, sind auch die Muscheln zum Aussterben verurteilt.
Die Schädigung der Unterwasserwelt durch den Kormoran wiegt also weitaus schwerer als der Fischfraß.
Seit 2010 hat sich der Biber an der Dunninger Eschach angesiedelt. Es ist der erste Nachweis eines Bibers im Kreis Rottweil.
Bis Anfang der achtziger Jahre wurden sämtliche häusliche, gewerbliche und industriellen Abwässer in die Eschach eingeleitet. Erst die Einleitung der Abwässer in die Kläranlage in Horgen sorgte für nachhaltige Verbesserung der Eschach. Die warmen Sommer ab 2003 haben zu einem Rückgang der Wassermengen geführt. Niedrigwasser ist bereits die Regel. Die in den dreißiger und vierziger Jahren vorgenommene Bachbegradigung leitete die Absenkung der Bachsohle ein. Die jahrelange intensive Bewirtschaftung mit ihrer Überdüngung im unmittelbaren Uferbereich, führte zu einer Erhöhung des Uferrandstreifens mit der Folge, dass ein Rechteckquerschnitt als Bachsohle entstand, der weder eine Trockenwetterrinne, noch ein Mittelwasserquerschnitt ausbildet. Nur die Abbruchkante ist noch bepflanzt. Fischunterstände –vor allem für Brut und Kleinfische- bilden sich nicht mehr aus. Durch die Dränagen der Wiesen und die Umwandlung in Äcker; durch die fortschreitende Erschließung von Bauflächen und deren Versiegelung mit schneller Ableitung der Oberflächenwässer, sind zunehmend Überschwemmungen und geringere Trockenwetterabflüsse zu erwarten. Die Überdüngung auch der Uferrandstreifen, auf 10 m Breite durch europäisches Recht als FFH- Gebiet geschützt, führt nach wenigen warmen Tagen zu Niedrigwasser und danach zur Ausbildung von gärendem Faulschlamm, besonders in den Mühlstaus.
Noch ist die Eschach ein gutes Fischwasser. Die gefangenen Fische sind gesund. Wer gerne Fisch isst, sollte sich bei einem unserer Mitglieder einladen.