Bericht aus der gemeinsamen Sitzung des Gemeinderates und des Ortschaftsrates Lackendorf vom 12.04.2024
Bericht aus der gemeinsamen Sitzung des Gemeinderates und des Ortschaftsrates Lackendorf vom 12.04.2024
Forsteinrichtungswerk 2024-2033
Die Gemeinde Dunningen als Waldeigentümerin bestimmt im Rahmen des Landeswaldgesetzes die Ziele der Waldbewirtschaftung. Die Forsteinrichtung setzt die Zielvorgaben des Waldbesitzers im Rahmen der periodischen Betriebsplanung für den Forsteinrichtungszeitraum 2024-2033 in den einzelnen Waldbeständen um und versucht dabei bestehende Zielkonflikte aufzulösen. Nachdem der Gemeinderat am 22.07.2022 die entsprechenden Eigentümerzielsetzungen verabschiedet hat, wurde in den vergangenen Monaten das Forsteinrichtungswerk ausgearbeitet.
Zusammen mit Vertretern des Regierungspräsidiums Freiburg, des örtlichen Forstamtes sowie dem Revierleiter Herrn Unglaube fand im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung des Gemeinde- und Ortschaftsrates zunächst eine Waldbegehung statt. An insgesamt drei ausgewählten Stellen wurden anhand des Istzustandes und auch anhand bereits realisierter Maßnahmen die Planungen der nächsten Bewirtschaftungsjahre aufgezeigt und erörtert. Im Anschluss folgte im Sitzungssaal des Rathauses die formelle Beratung und Beschlussfassung. Dem Forsteinrichtungswerk 2024-2033, der nun die Leitlinie für die jährliche Maßnahmen- und Finanzplanung im Gemeindewald darstellt, wurde einstimmig zugestimmt.
Waldbegehung
Zentrales Thema der Planung ist die Anpassung der Waldbewirtschaftung an die Auswirkungen des Klimawandels. Auf fast 1340 Hektar ist dies nicht kurzfristig zu erreichen. Die Baumartenausstattung im Gemeindewald ist eingeschränkt. Insgesamt nimmt die Fichte 53 Prozent der Holzbodenfläche ein, Tanne 27 Prozent, Kiefer 8 Prozent. Die Laubbäume haben einen jeweils niedrigen einstelligen Bereich und nehmen insgesamt 11 Prozent (inkl. Sträucher) ein. Im Gemeindewald wurde eine zum dritten Mal wiederholte permanente Betriebsinventur durchgeführt. Im Sommer 2022 wurden in einem Stichprobenraster von 100m x 200m an insgesamt 675 Stichprobenpunkten Erhebungen zum Holzvorrat, zum Zuwachs, zur Baumartenverteilung, zur Verjüngung, zum Verbiss, zur Bodenvegetation, zu Rücke- und Bodenschäden und zum Totholz durchgeführt. Ein Stichprobenpunkt repräsentiert damit 2 ha.
Die größten Risiken für den Gemeindewald liegen im Klimawandel, der mit prognostizierter weiterer Temperaturzunahme und zunehmender Sommerhitze zu erhöhtem Wasserstress für die Vegetation führt. Dies hat Folgen für die Stabilität und Leistungsfähigkeit des Gemeindewaldes. Fichten, abgeschwächt auch die Tannen, sind dann stärker durch Insekten und Dürre gefährdet. Im Vergleich zu der Planung im letzten Jahrzehnt liegen die geplanten Nutzungsmassen im Gemeindewald um 28 Prozent höher, während Pflegemaßnahmen, Anbau und Vorbau etwas zurückgehen. Es wird ein deutlicher Akzent auf die Nutzung älterer klimaempfindlicherer Bestände gelegt, auch mit dem Ziel, die hohen aktuellen Vorräte nicht weiter ansteigen zu lassen. Langfristig wird ein klimaangepasstes Baumartenverhältnis (Nadelholz – Laubholz) angestrebt. Die Tanne wird als wirtschaftliche Säule des Betriebes angesehen.
Über die Jahre 2014-2022 wurde im Durchschnitt ein positives Betriebsergebnis erreicht, das sich im Mittel auf jährlich rund 224.000 Euro, bzw. 170 Euro/ha Holzboden oder 18 Euro je Festmeter belief.